Frank-Walter Steinmeier hat das TV-Duell klar für sich entschieden. Das sagen nicht nur die ersten Umfragen nach der Sendung. Auch viele Prominente hat der SPD-Kanzlerkandidat mit seinen Inhalten und seinem Auftreten überzeugt - und Menschen, die gemeinsam beim public viewing den Schlagabtausch verfolgten.
"Für mich gibt es einen klaren Gewinner des Duells: Frank-Walter Steinmeier", fasste nach der Sendung Sebastian Krumbiegel zusammen. Der Musiker, Sänger von den "Prinzen", hofft, "dass der heutige Abend viele Leute dazu gebracht hat, wählen zu gehen und ihr Kreuz an der richtigen Stelle zu machen".
Der Schauspieler Ralph Herforth nannte drei Gründen, warum der SPD-Kanzlerkandidat gepunktet hat: "Er wirkte auf mich sowohl in der Innenpolitik also auch in der Außenpolitik versierter. Zweitens er war programmatisch klar: Atomausstieg, Mindestlohn und Begrenzung von Managergehältern. Drittens, und dies ist mir persönlich wichtig, hat er glaubhaft deutlich gemacht, die Regulierung der Finanzmärkte durchzusetzen. Den wilden Spekulationen will er Einhalt gebieten."
Katia Saalfrank, Diplom-Pädagogin und "Supernanny", hat Steinmeier als "sympathisch, inhaltsstark und freundlich" wahrgenommen. "Er hat gezeigt, dass er Verantwortung für das Land übernehmen kann und will." Angela Merkel hingegen "war schablonenhaft".
"Merkel war wahnsinnig defensiv"
Für den Moderator Klaas Heufer-Umlauf hat sich der SPD-Kanzlerkandidat klar als die bessere Alternative gezeigt. Die Schauspieler Hans-Werner Meyer und Adnan Maral hat vor allem der Mensch Steinmeier überzeugt. Ursula Monn, ebenfalls Schauspielerin unterstrich die klare Argumentation Steinmeiers. Und ihre Kollege Ulrich Matthes: "Merkel war wahnsinnig defensiv. Steinmeier hat sie in die Enge getrieben und den Sieg davon getragen. Er hat bei zwei Fragen, die mir sehr wichtig sind, nämlich soziale Gerechtigkeit und Ausstieg aus der Atomenergie, sehr gepunktet."
Auch bei den public viewings, beispielsweise in den Berliner Bezirken Schöneberg oder Kreuzberg ist die Meinung eindeutig. "Steinmeier war souveräner und sympathischer", sagte eine junge Frau. Ein jugendlicher Erstwähler wunderte sich: "Ich schlafe immer noch nicht nach der Schlaftablette Angela Merkel."
Knapp aber auf den Punkt brachte es noch in den Studios von Adlershof der Musiker Klaus Hoffmann. Steinmeier habe die besseren Argumente. "Er ist mehrheitsfähig. Seine Zeit ist gekommen. Er ist sehr integer in dem Sinne: Er ist der kommende Kanzler."
fws.de