Der SPD und den Walzbachtalern liegt die S4 am Herzen
Überwältigender Besuch bei der Diskussionsveranstaltung mit der AVG
Mehr als 150 Besucher konnte die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Silke Meyer am Mittwoch, 09. Januar 2019 im total überfüllten Nebenzimmer des Naturfreundehauses in Jöhlingen zu der Diskussionsveranstaltung „Walzbachtal fährt Stadtbahn“ mit der AVG begrüßen. Mit Daniel Sartorius (Leiter Unternehmensbereich Verkehr), Kai Kampermann (Leiter Abteilung Betriebliches Qualitätsmanagement) und Daniel Simon (Vertreter des Unternehmensbereichs Infrastruktur, unter anderem zuständig für Stellwerksthematik) waren drei hochrangige Mitarbeiter der AVG der Einladung gefolgt.
Eingangs betonte Moderator Werner Parsch, dass gerade der SPD die momentanen Probleme unter die Haut gehen, darf sie sich doch gewissermaßen als einen der Geburtshelfer der Stadtbahn Karlsruhe – Bretten verstehen.
Vielen sehr kritischen Fragen, Unmutsäußerungen, Anmerkungen, aber auch konstruktiven Lösungsvorschlägen aus der Zuhörerschaft mussten sich die AVG-Vertreter stellen.
Neben des kürzlich aufgetretenen Stellwerksausfalles und dem damit verbundenen Schienenersatzverkehr mit viel zu wenigen Bussen und zum Teil ortsunkundigen Fahrern wurde insbesondere das katastrophale Informationsmanagement (falsche Fahrgastinformationen auf den Abfahrtsmonitoren, fehlende Lautsprecherdurchsagen an Haltestellen und in den Bahnen, nicht mit der Realität übereinstimmende Fahrplan-Apps), Zugunpünktlichkeiten und Zugausfällen kritisiert. Die Zugunpünktlichkeiten wurden von der AVG mit der langen Strecke bis nach Heilbronn erklärt, bei der sich einzelne Verspätungen und das Warten auf den Gegenzug zu einer beträchtlichen Verspätung in Walzbachtal summieren. Hier wird nach dem zweigleisigen Ausbau in Leingarten und dem Bau des Karlsruher Stadtbahntunnels Verbesserung versprochen. Planungen für einen in Teilen zweigleisigen Ausbau der S4 zwischen Jöhlingen und Grötzingen lägen in der Schublade, die Politik müsse die Planungen aber erst in Auftrag geben.
Weitere Themen waren die Schülerbeförderung mittels Bussen nach Berghausen, die nach den Sommerferien einige Wochen wegen ortsunkundiger Fahrer oft zu Verdruss führte.
Nach über zwei Stunden lebhafter, aber auch sehr diszipliniert geführter Diskussion konnte letztendlich festgestellt werden, dass einige von der Einwohnerschaft vorgebrachten Wünsche in den nächsten Monaten realisiert werden sollen, zum Beispiel eine bessere Informations- und Kommunikationspolitik, die Anschaffung weiterer Stadtbahnwagen, der Einsatz eines Notfallplanes für den Schienenbusersatzverkehr zusammen mit der Beschilderung zu den Bushaltestellen und der Einrichtung einer Busnotverkehrreserve sowie die Einstellung weiterer Fahrer nach Beendigung deren Ausbildung. Bezüglich des zweigleisigen Ausbaus zwischen Grötzingen und Jöhlingen wird die SPD-Fraktion in der nächsten Gemeinderatssitzung einen Antrag stellen.
Die Vertreter der AVG gelobten insbesondere bei der Informationspolitik zeitnahe Besserung. Die SPD nahm sie beim Wort und lud sie zu einer weiteren Veranstaltung unmittelbar nach der Sommerpause ein, bei der unter anderem über den Sachstand der Fortschritte berichtet werden soll. Die AVG-Vertreter sagten spontan zu.
Ein weiteres Thema, das den Zuhörern sehr unten den Nägeln brannte, betraf Entschädigungen für Zugausfälle und massive Verspätungen.
Die AVG-Vertreter verwiesen auf die Zuständigkeit des KVVs. Aus der Versammlung heraus entwickelte sich die Forderung, bei der geplanten nächsten Veranstaltung auch die Vertreter des KVV einzuladen. Dort kann dann neben der Entschädigung auch ausführlich über Fragen zur Tarifgestaltung und Wabeneinteilung diskutiert werden.
Wir werden nach den Sommerferien eine weitere Veranstaltung durchführen.