Auf Einladung der Fraktionsvorsitzenden Dagmar Elsenbusch trafen sich SPD-Gemeinderäte, Ortschaftsräte und interessierte Mitglieder, um sich Gedanken über die Zukunft eines bürgerfreundlichen Pfinztals zu machen.

Mit mehr als 3000 über 70-jährigen Einwohnern in Pfinztal wurde schnell deutlich, dass unsere bisherigen betreuten Wohn- und Pflegeeinrichtungen nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sind. Folglich wird im Herbst die Verwaltung den Auftrag bekommen, nach Investoren zu suchen, die bereit sind, in allen vier Ortsteilen in altersgerechtes oder altersbetreutes Wohnen zu investieren. Denn „falsches“ Wohnen (zu steile Treppen, nicht rollatorgerechte Wohnungen) bewirken Einsamkeit und Kontaktlosigkeit. Um dem vorzubeugen möchte die SPD sowohl neue Konzepte für ehrenamtliche Besuchsdienste entwickeln, als auch einen Fahrdienst installieren, der unsere Senioren zu den Einkaufszentren, zur Stadtbahn, zu Verwandten innerhalb Pfinztals für eine geringe Gebühr (1 €) bringt.
Aber auch die Teilhabe unserer kleinen Mitbürger liegt der SPD am Herzen. Immerhin ca. 150 „Hartz IV-Kinder“ leben in Pfinztal, für die eine Teilhabe am normalen Kinderalltag sicherlich erschwert ist. Diesen Kindern möchte die SPD-Fraktion einen Kinderpass anbieten, der kostenlose Freizeitangebote wie z.B. Nutzung unseres Hallenbads, aber auch Vereinszugehörigkeit, Betreuungsangebote, usw. enthält.
Für Jung UND Alt soll endlich mit Nachdruck auf ein Familienzentrum hingearbeitet werden, in dem Familienbüro, Familientreff und –Café eine Zuhause finden. Da sowieso das Rathaus in Söllingen aus allen Nähten platzt und erweitert werden muss, ließen sich diese beiden Vorhaben bestens verbinden.
Ein weiteres wichtiges Thema war die innerörtliche Entwicklung. Hier steht die SPD-Fraktion nach wie vor zum Baugebiet Heilbrunn/Engelfeld, das nach den Ferien wieder auf dem Sitzungsprogramm steht. Dieses Baugebiet in bester Wohnlage wird den Wohnbedarf Pfinztals für die nächsten Jahre decken, ungeachtet dessen, dass in allen Ortsteilen kleine Arrondierungen, Zweite-Reihe-Bebauungen, Baulückenschlüsse jederzeit möglich und gewünscht sind.
Zur Attraktivität unserer Gemeinde gehört auch die Stärkung der vorhandenen Handelszentren in Berghausen, Söllingen und Kleinsteinbach. Ihnen muss es ermöglicht werden, sich erweitern zu können und ihr Angebot für die Käufer abwechslungsreicher zu machen, statt Pfinztal den Rücken zu kehren.
Gleiches gilt auch für die hiesigen Gewerbebetriebe, für die ebenfalls attraktive Erweiterungsflächen bereitgestellt werden sollten. Hierfür würde sich das im Flächennutzungsplan enthaltene Gewerbegebiet Bühl eignen, sofern dies zumindest ohne Kreditaufnahme machbar ist.
Beim Thema Energie ist Pfinztal zwar auf einem guten Weg, jedoch von einem effizienten Energiemanagement noch weit entfernt. In Bezug aufs Energieeinsparen sollten alle öffentlichen Gebäude unter die Lupe genommen werden, besonders die Pfinztaler Hallen, die höchst defizitär sind.
Im Neubaugebiet Engelfeld sollte der Bau einer eigenen Energieversorgung ebenso geprüft werden wie der Bau einer Faulgasanlage in unseren Klärwerken, in denen wertvolle Gase einfach abgefackelt werden.
Die SPD-Fraktion bekräftigte weiter, dass ein Zusammenwachsen der vier Orte zu Lasten der dazwischen liegenden Landschaftsschutzgebiete mit ihr nicht machbar ist. Dafür sind diese Pfinzauen-Flächen viel zu wertvoll auch in Hinblick auf ihre Erholungsfunktion, die allerdings durch naturnahen Ausbau von Pfinz und Bocksbach noch verbessert werden könnte. Auf das Beispiel der Pfinz in Durlach wurde mehrfach verwiesen.
Abschließend wurde ein kurz- bis mittelfristiger Maßnahmenkatalog nach Ortschaften gegliedert aufgestellt und bereits an das Rathaus zur Kenntnis weitergegeben.
Ebenfalls diskutiert wurde das Antwortschreiben aus dem Verkehrsministerium in Stuttgart auf die Resolution des Gemeinderats, das sich nun zu einem Gespräch mit Pfinztaler Vertretern in Stuttgart bereiterklärt hat, aber schon klar zum Ausdruck bringt, dass es nur einer billigen Umgehungsvariante Erfolgschancen einräumt. Da gilt es jetzt gut zu verhandeln, denn nach wie vor steht die SPD zu ihrer Aussage, dass zwar die Anwohner der B10/B293 entlastet werden müssen, aber nicht einseitig auf Kosten anderer Anwohner.
Nach getaner Arbeit schmeckte das gemeinsame späte Abendessen umso besser. Fazit: das „Brainstorming“ hat sich gelohnt und sollte mindestens einmal pro Jahr wiederholt werden.