Rückblick auf den Februar-Stammtisch zum Thema "Rettungsdienst"

Veröffentlicht am 23.03.2023 in Stadtverband

Am Stammtisch der SPD Bruchsal im Februar gab es zum ersten Mal einen Themenabend - unser
Vorstandsmitglied Larissa Kässinger hat zusammen mit dem Genossen Fabian Weidner aus Marxzell über
ihre Arbeit und Arbeitsbedingungen im Rettungsdienst berichtet. Beide sind beim Deutschen Roten Kreuz
Kreisverband Karlsruhe e.v angestellt.
Die anwesenden Genossinnen und Genossen im "Roten Eck" zeigten sich zum Teil überrascht von der
vielseitigen Tätigkeit und konnten auch selbst über ihre Erlebnisse mit dem Rettungsdienst berichten.

Larissa und Fabian informierten über die unterschiedlichen Berufsausbildungen des Rettungssanitäters und
Notfallsanitäters.
Das DRK bildet aktuell ca. 120 NotfallsanitäterInnen aus, dennoch ist auch hier die Personalnot spürbar.
Nicht nur beim DRK Karlsruhe, sondern im ganzen Land. Viele MitarbeiterInnen sind in den letzten Jahren in
Rente gegangen, einige orientierten sich neu.

Im Laufe des Abends wurden einige Zahlen, Daten und Fakten ausgetauscht, hierzu ein kleiner Einblick:

Es gibt im Stadt-und Landkreis Karlsruhe beim DRK Rettungswägen sowie Krankentransportwägen und
Notarzteinsatzfahrzeuge deren Einsatzgebiet gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen ca. 1250
Quadratkilometer groß ist; im Jahr laufen ca 500TSD Anrufe bei der integrierten Leitstelle auf; täglich können
es bis zu 1600 Notrufe werden. Die Frage eines Mitgliedes kam auf, wie bestimmt wird, welcher
Rettungswagen der unterschiedlichen Hilfsorganisationen zum Einsatzort entsendet wird. Hier erhielten wir
einen kleinen Einblick in die Vergabe von Notfalleinsätzen und die Information, dass hier stets das zum
Einsatzort am nächsten stehende Fahrzeug entsendet wird.

Die Bereitstellung des Rettungsdienstes ist Ländersache, die Krankenkassen finanzieren zu 100 Prozent,
hier muss jedoch jährlich neu über die Gelder verhandelt werden.

Wie es kommt, dass die Wartezeit auf einen Rettungswagen manchmal länger dauert, wurde am Fall eines
Genossen erläutert - dieser musste am Boden liegend mehr als eine Stunde auf die Helfer warten, die ihn in
seinen Rollstuhl zurückhelfen konnten. Hier verhält es sich so, dass die Leitstelle die Anrufe annimmt und je
nach Einsatz entscheidet, ob es sich dabei um einen zeitlich, kritischen Notfalleinsatz oder wie bei dem
Genosse um eine Hilfeleistung handelt.

Die aktuell gesetzliche vorgeschriebene Hilfsfrist liegt bei 12 Minuten ab Anrufentgegennahme auf der
Leitstelle bis zum Eintreffen des Rettungswagens. Allerdings kann diese Zeit nicht immer eingehalten
werden, unteranderem dadurch, dass die Rettungsdienste nicht nur zu tatsächlichen Unfällen/Notfällen
gerufen werden, sondern auch durch das Anspruchsdenken in der Gesellschaft von Patienten angefordert
werden, die nicht tagsüber in die ambulante medizinische Versorgung gehen wollen oder die sich z.B. bei
Grippesymptomen mit der Eigenbehandlung überfordert sehen. Auch durch die mangelnde ambulante
Versorgung von Hausärzten und dem Notfalldienst am Wochenende sehen sich die Rettungssdienstler durch
zu viele "unnötige" Fahrten zu Einsätzen überbeansprucht. Bei Fahrten auf der Suche nach einem
Krankenhaus, in das ein Patient als Notfall abgegeben werden kann, hat Fabian die Erfahrung gemacht,
dass manche Kliniken sich zu sehr spezialisiert haben und keine Notfallambulanzen mehr vorhalten. So sei
er schon mehrfach mit Patienten "herumgefahren" bis eine Klinik gefunden war.
Denn genau hier liegt eine weitere Problematik , wenn die nächstgelegene Klinikambulanz die Aufnahme
ablehnt und der Rettungsdienst somit weiter nach einer geeigneten Klinik mit Aufnahmekapazität suchen
muss, steht das Fahrzeug aufgrund der weiteren Anfahrt länger nicht zur Verfügung.

Am Ende des Themenabends musste festgestellt werden, dass die Anspruchshaltung in der Gesellschaft
und das mangelnde Interesse der Politik nicht zu einer Verbesserung der Situation führen wird .

Wünschenswert wäre es, wenn die Bevölkerung bei nicht akuten Notfällen weitere verlässliche Anlaufstellen
hätte. Hierfür wäre ein Ausbau der ambulanten medizinischen Versorgung von Nöten.
Mehr Hausärzte im ländlichen Bereich, längere Öffnungszeiten der Notfallpraxen der kassenärztlichen
Vereinigung so wie eine verbesserte Erreichbarkeit der ärztlichen Notdienstnummer „116117“.

 

 
 

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