Peter Simon MdEP: Zeit der Boni ohne Grenzen vorbei

Veröffentlicht am 11.07.2010 in Europa

EU-Parlament beschließt strengere Vergütungsregeln und
Eigenkapitalvorschriften für Banken

Das Europäische Parlament hat heute mit großer Mehrheit für neue
Vergütungsregeln und Eigenkapitalvorschriften für Banken gestimmt. "Damit
schieben wir nicht nur einen Riegel vor die teilweise unverhältnismäßigen und
unmoralischen Bonuszahlungen der letzten Jahre sondern unterbinden gerade
die kurzsichtigen Vergütungsanreize, die zu der grenzenlosen
Risikobereitschaft maßgeblich beigetragen haben", so der Baden-
Württembergische SPD-Europaabgeordnete Peter SIMON. Ab Ende nächsten
Jahres müssen 40 Prozent der Boni einbehalten werden. Eine spätere
Auszahlung hängt von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung des
Unternehmens ab. Gleichzeitig werden Barauszahlungen von Boni (höchstens
30 Prozent bei Vorabzahlungen) zu Gunsten von Aktien und speziellen
Schuldverschreibungen (mindestens 50 Prozent) begrenzt. "Mit dieser neuen
Vergütungspolitik setzen wir ein deutliches Zeichen für nachhaltiges und
verantwortliches Wirtschaften. Nur wer als oberste Devise das langfristige
Wohl von Unternehmen und Mitarbeitern verfolgt, der soll auch belohnt
werden." so das Mitglied des Wirtschafts- und Währungsausschusses weiter.
Zukünftig muss deshalb jedes Finanzinstitut das Verhältnis zwischen Boni und
Gehalt gemäß europäischer Vorgaben definieren und entsprechende Details
offenlegen. Darüber hinaus konnten die Sozialdemokraten durchsetzen, dass
staatlich unterstützte Banken so lange keine Manager-Boni zahlen dürfen bis
die Kapitalbasis des betroffenen Instituts gestärkt und die Staatshilfe
zurückgezahlt ist. Außerdem müssen Banken mehr Eigenkapital für
risikoreiche Geschäfte hinterlegen. "Auch hier bestand akuter
Handlungsbedarf. Die Kombination aus kurzsichtigen Vergütungsanreizen
und zu geringen Eigenkapitalanforderungen hat doch geradezu zu solchen
hochriskanten Geschäften animiert. Die neuen Regeln sollen dazu beitragen,
dass die Steuerzahler bei der nächsten Krise nicht wieder für das Versagen
der Manager zahlen müssen" betont SIMON.
Enttäuscht zeigte sich SIMON darüber, dass es aufgrund der Blockade im
Ministerrat zunächst nicht zu einer Einigung bei der Einführung einer
Europäischen Finanzaufsicht kommen konnte. Die Fraktionen haben deshalb
zwar ihre Position zum Aufsichtspaket abgestimmt, die Schlussabstimmung
jedoch vertagt. "Das ist nur ein letztes Angebot unsererseits mit einer klaren
Frist. Der Rat muss seiner Verantwortung bei der Regulierung endlich
nachkommen und gemeinsam mit uns eine neue starke Finanzaufsicht
schaffen. Sollte er dies aber zeitnah nicht tun, dann können wir die
Schlussabstimmung jederzeit nachholen." so SIMON abschließend.
Für weitere Informationen: Büro Peter Simon, Tel. 0032 2 2849558
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