Der Berg ruft und wir strömen, in Zukunft mit mehr Bedacht und Rücksicht und Vernunft
-- schwer zu schätzen wie viele Liebeserklärungen oder „Ja Worte“ dieser Berg schon gehört hat. Die wunderbare Natur war längst vor uns da und könnte Geschichten erzählen: Flora und Fauna sind einzigartig nicht umsonst ist der Berg Naturschutzgebiet. Die Michaelsberger Kultur, die Orchideen und die Hohlwege sind nirgendwo sonst zu finden in dieser Region und wenn ich mir anschaue was für Nummernschilder die Fahrzeuge tragen, die oben parken oder die sich den Weg nach oben erkämpfen, hat sich die Schönheit unseres Berges offensichtlich schon ganz weit herum gesprochen, denn von Schwaben bis Rhein-Neckar, selbst in die schöne Pfalz hat sich die Kunde vom edlen Berg verbreitet!
Kürzlich haben wir den Weg hoch erklommen auf den Berg und sind auf dem schmalen Feldweg bis zum Parkplatz gelangt. Dieser war leider völlig überfüllt und so parkten viele ihr Fahrzeug auf einem Freizeitgrundstück das „irgendjemandem“ gehört. So tun dass alle anderen schließlich auch, wenn nötig wird auch bis direkt an die Schranke gefahren, wen interessiert schon ein Halteverbot Schild?
Auch wir haben unseren Picknickkorb dabei und versuchen noch ein Plätzchen mit wunderbarer Aussicht unterhalb der Kapelle zu finden. Die Herausforderung hier besteht darin, ein sauberes Plätzchen zu finden ohne Zigarettenstummel, ohne Müll, den andere vergessen haben wegzuräumen und möglichst so, dass wir nicht in den Rauchschwaden unserer Nachbarn sitzen. Denn leider wird besonders hier trotz Naturschutz und Rauchverbot wegen Waldbrandgefahr geraucht und anschließend werden die Kippen einfach auf dem Boden ausgetreten, gerade so, als würden die Filter kompostieren...was ja völliger Unfug ist – weil Plastik und so...!!
Unser Berg ist bekannt von Karlsruhe bis Mannheim als Ausflugsziel, als Highlight für Verliebte, um hier den Sonnenuntergang zu beobachten. Ein Highlight bleibt aber nur ein Highlight, wenn es auch als solches behandelt wird, mit Respekt Rücksicht, in diesem Fall Achtsamkeit. Dazu gehört ebenfalls, dass ich angemessen mit meinem Fahrzeug hinauffahre und dort parke, wo parken gestattet ist, mich an die Geschwindigkeitsbegrenzung halte, die Lautstärke nicht überschreite und nach meinem „Vergnügen Michaelsberg“ meinen Müll wieder mit nach Hause nehme oder in die vor Ort angebrachten Behältnisse einfülle. Ist das denn so schwer? Das hat was mit Verantwortungsgefühl zu tun, Verantwortung gegenüber sich selbst, der Natur, den Mitmenschen. Denn schließlich soll der Michaelsberg das bleiben was er seit ewigen Zeiten war und ist:
Ein besonders schöner Anziehungspunkt und ein Highlight unserer Region.
Wir leben in einer schönen Region und es ist völlig klar, dass sich bei wunderbarem Wetter ganze Heerscharen aufmachen Richtung Berg. Aber wie so oft im Leben so gilt auch hier:
Des einen Freud, des anderen Leid. Ich habe Verständnis für die Wanderer, Mountainbiker, Spaziergänger und was sich sonst noch auf dem Berg tümmelt...außerdem gibt es viele Mitbürgerinnen und Mitbürger die auf dem Michaelsberg ein kleines Gartengrundstück besitzen, um dort Obst, Gemüse oder sogar Wein anzubauen oder einfach nur die Jahreszeit zu genießen.
Das ist die eine Seite, die andere Seite sind Anwohner, die von früh bis spät, besonders bei schönem Wetter und am Wochenende, von Verkehrslärm geplagt sind. Zwar endet die 30er Zone am Ortsschild, jedoch wird die folgende 50 Zone komplett ignoriert als müsse man Schwung holen, um auf den Berg hinauf zu kommen und das klappt natürlich am besten mit mindestens 80 km/h.
Bei schönem Wetter natürlich im Cabriolet, damit das Haar so richtig schön vom Winde verweht wird. Wer jetzt meint, es handelt sich bei den Rasern um Jugendliche und junge Erwachsene, der irrt ganz gewaltig, denn gerade die „Midager “ scheinen ebenso viel Temperament zu haben, wie das Jungvolk. Da muss sich schon mal eine Dreijährige mit ihrem Laufrad ins Gebüsch retten, um nicht erfasst zu werden, weil es leider keinen Gehweg gibt. Autos, Fahrräder, Fußgänger, Erwachsene, Kinder, alle teilen sich die schmale Straße an der zwei Fahrzeuge stellenweise nur vorsichtig aneinander vorbeikommen. Ich plädiere für gegenseitige Rücksichtnahme! Wie so oft im Leben fällt es schwer, selbst den ersten Schritt zu machen. Muss erst etwas passieren?
Der Berg ruft und wir strömen, in Zukunft mit mehr Bedacht und Rücksicht und Vernunft.
Karina Merten
BNN berichtet am 27. Juli dazu
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